41
Naturlehre.
natürliche, wenn auch seltene, Erscheinungen.
Unkundige Leute sehen sie für plötzliche Wun-
der an und gerathen bey ihrem Anblicke in
Angst und Furcht, weil sie thörichter Weise
glauben, es werde Unglück oder wohl gar das
Ende der Welt angedeutet.
Glänzende und feurige Lufterscheknnngen
unterscheiden sich im Allgemeinen in der Art,
daß Erstere nur von Brechung der Lichtstrah-
len , Letztere aber von wirklicher Entzündung
der ^uft und von elektrischem Feuer herrühren.
bensonnen u.dgl.
195.
Wie unterschei-
den sich glänzen-
de und feurige
Lnfrerscheinnn-
gen?
§. 15.
Erde.
Die Erde, als Element angenommen,
ist ein trockener, lockerer Körper, welcher keinen
Geschmack hat, nicht aufgelöst und nicht aus-
gedehnt werden kann, und den größten Theil
unsers Erdbodens ausmacht.
Es gibt viele Erdarten, z. B. Sand-,
Thon-, Kalk-, Kiesel-Erde; sie werden aber
nie ganz rein, sondern immer vermischt ange-
troffen^
194.
Was ist Erde
als Element?
195.
Gibt es mehrere
Arten Erde?
§» 16»
Zersetzung der Körper.
Die Körper lassen sich ln ihre Bestand-
theile oder Stoffe, und diese sich wieder weiter
zerlegen oder zersetzen; endlich aber stossen wir
auf Bestandtheile, welche wir nach unsern ge-
genwärtigen Kenntnissen nicht weiter Mehr
zerlegen können, und sie daher als die ein-
fachsten ansehen.
Diese nicht weiter zerlegbaren heißen Ur-
stoffe oder Elemente.
Es gibt so viele Elemente, als es einfache
Stoffe gibt, die sich uicht weiter zerlegen las-
196.
Was heißt man
Elemente?
197.
Wie viel gibt es
Elemente?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
112 Naturgeschichte.
pfer, so sagt man: das Gold ist 16 karatig,
u. s. w. Die goldenen Münzen gelten größten-
theils fast izmal mehr als silberne von glei-
cher Schwere. Die Platina, oder weißes
Gold, ist das schwerste unter den Metallen;
es wurde erst 1756 in Amerika entdeckt.
Das Silber hat schönern Klang als das
Gold, wird aber nur mit Zusatz, besonders von
Kupfer, verarbeitet. Wenn die Mark, d. i. 16
Loth, aus 15 Loth Silber und 1 Loth Kupfer
besteht, heißt es i5löthig u. s. w.
Quecksilber ist das einzige flüßige Me-
tall, wird aber durch hohe Kalte fest, und laßt
sich hämmern. Es quillt in Tropfen zwischen
Steinmassen hervor.
§. 23.
Versteinerungen.
Am Schlüße der Naturgeschichte ist noch
einer Merkwürdigkeit zu erwähnen, nämlich
der sogenannten Petrefakcen, d. h. Versteine-
rungen, welche sich in dem Thier- und Pflan-
zenreiche vorfinden; und der sogenannten Den-
driten, Abdrücke von Bäumen und Figuren
auf Steinen.
Die Versteinerungen sind jene abgestorbe-
nen organischen Körper, in deren Zwischen-
räume Erdtheile gedrungen, und welche durch die
Länge der Zeit verhärtet und steinartig gewor-
den sind, die also nicht verweseten, oder zerfie-
len, weil sie eine ganz ungestörte Lage hatten.
Wenn Körper bloß in Steine eingeschlossen
und so vor Fäulnkß bewahrt waren, übrigens
ihre ganze Gestalt und Figur dem Steine auf-
drückten, heißt man solche Abdrücke Dendriten.
Die meisten Versteinerungen sind in Kalk-
gebirgen, und zwar oft sehr tief, und oft Kör-
per aus einer ganz andern Gegend, z. B. auf,
154.
Was ist vom
Silber zu er-
wähnen ?
155.
Was ist vom
Quecksilber zu
erwähnen?
156.
Welche Merk-
würdigkeit ist
am Schlüsse der
Naturgeschichte
zu erwähnen?
157.
Was sind Ver-
steinerungen?
153.
Was Dendriten?
159.
Wo sind die
meisten Verstei-
nerungen ?
108 Naturgeschichte.
gestrichelten Sput, seine blasse Farbe und seinen
beißenden Geruch.
5. Dergifttänbling. Die eßbaren und
schädlichen Täublinge sind sich so ähnlich, daß
man eher alle Täubling-Arten ans den eßba-
ren Schwämmen ausstreichen soll.
6. Dergiftbräkling. Der Brätling ist,
mit Ausnahme einiger schädlichen Abarten,
eßbar, hat süßen Milchsaft und angenehmen
Geruch und Geschmack. Die besten sind der
rothbraune, gold - uno silberfarbige. Nur durch
Geruch und Geschmack kann man die giftigen
Abarten unterscheiden.
5> Der Gift-
tänbling?
6. Der Gift-
brätling?
§. 25.
111. Miiieralrei ch.
Das Mineralreich theilt man in 4 Klas-
sen. l. In Erde und Steine, 2. Salze, 5. brenn-
bare Mineralien, 4. Metalle.
115.
Wie theilt man
dñvmineralreich
ein?
§. 24.
Von Erden und Steinen.
Die Haupt-Erdarten sind:
1. Die Thonerde, 2. die Kalkerde, 5. die
Kieselerde, 4. die Dammerde._
1. Zur Thonerde gehören insbesondere: der
gemeine Thon, aus welchem die Töpfergeschirre
gemacht werden;—der Lehm, der zum Bauen
und zu den Ziegeln dient; — der Pfeifenthon,
der Probierstein, der Porzellanthon: — der
Schiefer und Wetzstein'; der Trippel und Ro-
thel.
2. Jur Kalkerd e: die kalkartigen Steine;
— der gemeine Kalkstein, Marmor, Kreide,
Gips, Alabaster, Tufstein, Mergel.
5. Zur Kieselerde: der Sandstein,Feuer-
stein, Krystall, Quarz, Lasurstein, Bimsstein,
114.
Welche sind die
Haupt-Erdar-
ten?
115.
Welche beson-
dere Erden oder
Steine gehören
zu jeder Erdart?
109
Naturgeschichte.
Jaspis, Porphyr, Serpentinstein und die Edel-
steine.
4. Die Da mm erde ist jene obere schwarze
oder fruchtbare Erde, welche aus verfaulten
Pflanzen und Thieren und Holz u. dgl. ent-
steht. Wenn die Pflanzentheile nur halb zer-
stört sind, so heißt die Erde Torf.
Unter den Erden und Steinen findet der
Marmor seinen Platz. Er ist ein feiner und
fester Kalkstein von verschiedener Farbe, und
nimmt eine schöne Politur an.
Man braucht den Marmor zu Aierathen,
Statuen, Tischen und verschiedenen Gerarh-
sch asten.
Der Pr ob ir stein ist ein Thonschiefer, an
welchem man das Gold und Silber durch Rei-
den probirt.
Die Edelsteine sind sehr harte, glän-
zende durchsichtige Steine von verschiedenen Far-
den, und haben wegen ihrer Seltenheit und
Schönheit einen sehr hohen Werth.
Die vorzüglichsten Edelsteine sind:
Der Diamant, welcher nach seinen ver-
schiedenen Formen bald Tafelstein, baio Rosette,
bald Brillant heißt; — der Rubin, Saphir,
Smaragd, Topas, Achat, Granat, Opal, Chry-
solith, Hyacinth, Beryll, Carneo! rc.
Eine Talksteinart ist besonders merkwürdig,
nämlich der Aspest. — Er ist von verschiede-
ner Farbe, und läßt sich in lauter Fäden thei-
len. Aus diesen Fäden kann man unverbrenn-
liche Leinwand, und unverbrennliches Papier
machen, welche, wenn sie schmutzig sind, durch
Ausbrennen wieder gereiniget werden.
Der Amian th ist auch eine Steinart aus
Fäden, wie Aspest; auch aus ihm kann man
unverbrennliches Papier und Leinwand berei-
ten, die so dauerhaft ist, daß man in einem
ri6.
Was ist der
Marmor?
117.
Wozu braucht
man den Mar-
mor?
113.
Was ist der
Probirstcin?
iiy.
Was sind Edel-
steine?
120.
Wie heißen die
vorzüglichsten
Edelsteine?
121.
Was ist der As-
pest?
122.
Was ist der
Amianth?
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
155
Landeskunde von Bayern.
Ingolstadt, Bamberg, Würzburg; von Schwa-
den, z. Memmingen, Dillingen u. st f.; — in
der von Lehm und Mergel gemischten Erdart,
oder in dem mit fettem Donau^chlamme ge-
mischten Sandboden.
Einer der fruchtbarsten ist der Boden des
Rbeiukreises mit seiner fetten schwarzen Gar-
tenerde.
Die außerordentliche Fruchtbarkeit verdankt
das Land in vielen Gegenden den Ueberschwem-
mungen schlammreicher Wassermassen.
Schlechte Gründe enthalt dagegen der baye-
rische Wald; die gebirgige obere Pfalz ist
durchaus mager, auch hat Bayern noch un-
fruchtbares Sumpfland.
Das bekannte Donau- und Jsarmoos, so
wie auch das Rosenheimermoos am Inn, er-
fordern noch angestrengte Kultur.
Bayern besitzt aus allen drey Reichen der
Natur Produkte, und hat alle jene selbst, de-
ren es bedarf.
Das Pflanzenreich liefert ihm alles Holz;
die Küchengewächse;— von Handelsgewachsen
vorzüglich Flachs, Hanf, Tabak, Hopfen,
Färb- und Oelgewachse, Arzneypflanzen, Fut-
rerkrauter aller Gattungen; — auf den Alpen
und Gebirgen die besten Grasarten, und an
Getreidarten liefert das Land Weitzen, Korn,
Gerste, Haber, Fesen oder Dünkel, Heidekorn
und Hirse, endlich auch Weine und Obst.
Das Thierreich liefert ihm die Haus- und
Iagdlhiere, das Geflügel, Gänse, Fische, Vö-
gel re.
Das Mineralreich liefert Edelsteine, Bau-
steine, und unter ihnen die vielfältigsten und
vorzüglichsten Marmorgattungeu, Erdarten zu
Gefäßen, Salze, brennbare Mineralien, Me-
talle. Waldbäche haben Perlenmuscheln, wor-
d. Im Nhcin-
kreise?
e. Ursache der
Fruchtbarkeit?
f. Im Wald
u. dgl.
31.
Worin bestehen
Bayerns Er-
zeugnisse im All-
gemeinen ?
».Pflanzenreich?
b. Thierreich?
c. Mineralreich?
i
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
349
Gesundheitslehre.
das Gift einzuwickeln und zu verdünnen trach-
ten, und zwar
1. durch lauwarmes Wasser in Menge
getrunken, und besser, wenn es etwas schlei-
mig ist, z. B. von gerolter Gerste, von Reiste.;
2. durch Butter in Wasser aufgelöst,
oder durch Oel in Menge getrunken;
2. durch süße Milch.
Rücksichtlich der Metalle unterscheidet man
vorzüglich vier Vergiftungen:
i. durch Arsenik, 2. durch Quecksilber,
5. durch Kupferlack, 4. durch Bleykalk.
Durch Arsenik vergiftet man sich:
1. durch den sogenannten Fliegentodt;
2. durch das Rauschgelb, womit man Kinder-
spielzeuge anstreicht; s. durch den weißen Arse-
senik, oder Arsenikstaub.
Vergiftung durch Quecksilber geschieht mei-
stens dadurch, daß man Salben aus demsel-
den bereitet, und durch Einreibung Ungeziefer
vom Körper zu vertreiben sucht, wodurch aber
schädliche Wirkungen hervorgebracht werden.
Auch durch Quecksilberdämpfe wird man ver-
giftet. '
Die Vergiftung durch Kupferlack geschieht
durch Grünspann, welcher sich in kupfernen Ge-
fässen ansetzt, wenn Säure oder fette Speisen
in ihnen gekocht werden.
Durch Bley kann man vergiftet werden
durch den sogenannten Bleyzucker, durch Staub
bey Reibung der Bleyfarben und durch deren
Ausdünstung rc.
Die allgemeinen Kennzeichen einer mine-
ralischen Vergiftung sind heftige Schmerzen;
Brennen an Zunge, Schlund und Magen;
Würgen, auch Erbrechen, Aufschwellung der
Zunge, Auftreibung des Unterleibes, Starren
der Augen und convulsivische Zuckungen.
Man muß bey solchen Zufällen sogleich
22.
Welche Vergif-
tungen unter-
scheidet man in
Beziehung auf
die Metalle?
25.
Wie kann man
sich durch Arsenik
vergiften?
24.
Wie geschieht
Vergiftung durch
Quecksilber?
25.
Worin besteht
die Vergiftung
dllrch Kupfer-
lack?
26.
Wie wird durch
Bley vergiftet?
27.
Welche sind im
Allgemeinen die
Kennzeichen ei-
ner mineralischen
Vergiftung?
28.
Welche Vorkeh-
Sci"
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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46
Mensch.
§. 21.
Von den Metallen.
Unter den Metallen sind die vorzüglichsten
die sogenannten edlen Metalle, welche im
Feuer keine andere Veränderung erleiden, als
daß sie schmelzen, und dahin zahlt man Gold,
Silber und Platina.
Die edlen Metalle zeichnen sich durch ihre
Schwere und durch ihren eigenthümlichen Glanz
aus; dann, daß sie sich im Feuer schmelzen,
und unter dem Hammer zu Blättchen schlau
gen lassen und nicht rosten.
Die übrigen sogenannten unedlen Me-
talle, als Kupfer, Zinn, Bley, Eisen und Queck-
si'lber,verlieren aber imschmelzfeuer ihren Glanz.
79.
Welche und die
vorzüglichsten
Metalle?
80.
Wie zeichnen sich
die Metalle aus?
Mensch.
§. i-
Von dem Menschen überhaupt.
Unter den Wesen der Erde gebührt der
erste Rang dem Menschen, denn er erhebt sich
sowohl durch seinen Körper, als auch vorzüg-
lich durch seine Geistesgaben über alle übrigen
Thiere. Hätte er nicht so wesentliche körperli-
che Aehnlichkeit mit den Thieren, und wäre
er nicht doch ein Geschöpf der thierischen Na-
tur, man inusité ihn aus den Reichen der
Natur ausstreichen, da er seinem Geiste nach
über sie erhaben und Herr der Welt ist, der
jedem Wesen seinen Namen gibt, und sie alle
in Reiche und Klassen ordnet und nützet.
Sein Körper ist von dem Körper der übri-
gen Thiere wesentlich verschieden. Der Mensch
hat aufrechte Stellung, hervorragendes Kinn,
Welchem Wesen
gebührt der erste
Rang, und war-
um?
2.
Wodurch ist der
menschliche Kör-
per von dem Kör-
per der Thiere
verschieden?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Naturgeschichte.
Unter den Erden und Steinen findet der
Marmor seinen Platz. Er ist ein feiner und
fester Kalkstein von verschiedener Farbe, und
nimmt eine schone Politur an.
Man braucht den Marmor zu Zierathen,
Statuen, Tischen und verschiedenen Geräth-
schaften.
Der Pr obirste kn ist ein Thonschiefer, an
welchem man das Gold und Silber durch Rei-
den prvbirt.
Die Edelsteine sind sehr harte, glän-
zende durchsichtige Steine von verschiedenen Far-
den, und haben wegen ihrer Seltenheit und
Schönheit einen sehr hohen Werth.
§• iy.
Von den Salzen.
Salze sind jene Stoffe, welche einen
scharfen eigenthümlichen Geschmack haben, im
Wasser sich auflösen, aber nicht im Oehle, und
welche im Feuer nicht brennen.
Unter den Salzen ist uns wichtig das
Kuchen salz (Kochsalz), weil die Speisen da-
mit gesalzen und schmackhaft gemacht werden,
und weil es das Fleisch vor Fäulniß bewahret.
/ ' •
' . §. 20.
Von den brennbaren Mineralien.
Brennbare Mineralien nennt man jene
brennbaren Stoffe, die sich im Feuer entzün-
den, und wie Oehl brennen, sich aber nicht im
Wasser, sondern im Oehle auflösen lassen.
Zu den brennbaren Mineralien zählt man
Schwefel, Bernstein, Asphalt, Judenpech,
Naphtha- oder Bergbalsam,Steinkohlen, Torf,
Vergöhl, Reißbley, Ambra.
72.
Was ist der
Marmor?
75.
Wozu braucht
man ihn?
74.
Was ist der
Probirstein?
75.
Was sind Edel-
steine?
76.
Was sind Sal-
ze?
77.
Was sind brenn-
bare Minera-
lien?
73.
Wasrechnetman
zu den brennba-
ren Mineralien?
70
Landeskunde von Bayern.
durchaus mager, auch hat Bayern noch un-
fruchtbares Sumpfland.
Das bekannte Donau- und Isarmoos, so
wie auch das Rosenheimermoos am Inn, er-
fordern noch angestrengte Kultur.
Die Getreidarten sind das Hauptprodukt
und der größte Reichthum des Landes, und
neben ihnen macht das gemeine Koch- und
Küchensalz, das in unermeßlichem Verrathe
vorhanden ist, noch vorzüglichen Reichthum
des Königreiches aus.
Es ist in dem Grade ergiebig, daß nicht
nur das ganze Königreich, sondern auch noch
einige Länder in und außer Teutschland damit
versehen werden können.
§. 8.
M a n u fa k t u r w e s e n.
Der Inbegriff alles dessen, was die na-
türlichen Erzeugnisse zur Veredlung und zu hö-
herem Werthe bringet, nennt man das Fabrik-
oder Manufakturwescn.
Die vorzüglichsten Fabrik- oder Manufak-
tur-Orte sind: Augsburg—nürnberg—ans-
bach — Bakreuth — Schwabach — Fürth —
München — Erlangen — Hof — Speyer —
Frankenthal — Zweybrücken.
Sie liefern Leder, Tuch, Kattun, Band,
Musselin, Messing, Eisen- und Stahlwaaren,
Tabak, Papier, Strümpfe, Spiegel, chirurgi-
sche und mathematische Instrumente rc.
Der Kuustfleiß erhielt in der neuesten Zeit
größere Regsamkeit, so daßbayern nunmehrden
größer« Theil seiner Kunstbedürfnisse selbst aus-
bringt, und der eine Kreis dem andern aus-
helfen kann. Manche Manufakturen und Fabri-
ken liefern sogar eine Menge ihrer Waaren
zur Ausfuhr.
16.
Welche sind die
vorzüglichsten
Erzeugnisse Bay-
erns ?
17.
Was versteht
man unter Fa-
brik- und Ma-
nufakturwescn ?
18.
Welche Städte
zeichnen sich als
Fabrik-vderma-
nufaktnr-Orte
ans, und was
liefern sie?
19.
Wie ist das F
brik- und Mal
nnfaktiirwesen
Bayerns im Al
gemeinen be-
schaffen?
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
110
Naturgeschichte.
Beutel von solcher Leinwand Gold schmelzen
kann, ohue daß der Beutel versehet wird.
§. 25.
Von den Salzen.
Salze sind jene Stoffe, welche einen
scharfen eigenthümlichen Geschmack haben, im
Wasser sich auslosen, aber nicht im Oehle, und
welche im Feuer nicht brennen.
Unter den Salzen ist uns wichtig das
Küchen salz (Kochsalz), weil die Speisen da-
mit gesalzen und schmackhaft gemacht werden,
und weil es das Fleisch vor Faulniß bewahret.
Es ist dreyerley: Quellsalz, Steinsalz und
Meersalz.
Das Q u e l l fa l z wird aus dem Wasser der
Salzquellen, welches man Sole nennt, gesot-
ten, wo nämlich durch die Hitze das Wasser
verdampft, und das Salz in weißem Krystalle
anschießt.
Das Steinsalz wird entweder in Brocken
oder in großen Steinen aus der Erde gegraben,
die man in kleine Stückchen zerschlagt und
ans besondern Mühlen mahlet. Man löst es
auch in Wasser auf, und siedet es ein, oder
man füllt die Graben in den Salzbergwerken
mit Wasser, laßt dieses sich sättigen und siedet
es alsdann ein.
Das Meersalz wird aus dem Meerwasser
genommen, welches man in Gruben durch die
Sonne abdampfen, oder im Winter gefrieren
laßt, wo das Salz sich auf den Boden setzt *).
Was
Ze?
1 23.
sind Sal-
124.
Wie vielerley iß
das Kochsalz und
wie erhält man
Quellsalz?
125.
Wie erhält man
das Steinsalz?
126.
Wie erhält man
das Meersalz?
*) Noch sind unter die Salze zu rechnen: Glauber-
und Bittersalz, Salpeter, Alaun, Vitriol, Sal-
miak re.